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Wünsche, quasi «in Stein gemeisselt»

Solidarität, Gelassenheit, Wohnqualität und Mut zu verzeihen: Das sind einige der Wünsche, die im Dezember und Januar, auf Steine geschrieben, im ganzen Dorf zu lesen waren.

Plötzlich waren sie überall. Im ganzen Gemeindegebiet standen um die Weihnachtszeit und im Januar Verbundsteine, geschmückt mit dem Zuchler Wappen und versehen mit einem Wunsch für Zuchwil. Die Aktion erinnerte an den Wunschbaum vom Jahr zuvor. Da war die Linde vor dem Gemeindehaus mit Kleeblättern geschmückt, und auf jedem war ebenfalls ein guter Wunsch zu lesen.
Tatsächlich steckten dieselben Personen hinter den Wunschsteinen. Dies bestätigte Melanie Renda, eine der Initiantinnen der Zuchler Wunsch-Aktion. «Im letzten Jahr hatten wir viele positive Reaktionen auf unseren Wunschbaum», erinnert sie sich. «Und da lag der Gedanke nahe, wieder etwas Vergleichbares zu machen.» Als sie mit ihren Kindern Steine bemalte, sei ihr die Idee mit den Wunschsteinen gekommen. Heinz Nellen, Ruth Vescovi und sie steckten die Köpfe zusammen, und gemeinsam erarbeiteten sie das konkrete Projekt. «Wir fragten im Gemeinderat, ob sich noch jemand daran beteiligen möchte», erzählt Melanie Renda weiter. Als sich niemand meldete, packte das Kreativteam Nellen/ Vescovi/Renda die Sache alleine an.

Was beschäftigt die Zuchler*innen?
Neben den 22 «Wunsch-Pflastersteinen», die sie im Dorf verteilten, stellten die drei eine Wunschbox neben den offenen Bücherschrank. Die Idee: Zuchlerinnen und Zuchler sollten ihre Wünsche an die Gemeinde dort deponieren, um herauszufinden, was die Leute beschäftigt und was ihnen wichtig ist. Und: «Wir haben über 20 Rückmeldungen erhalten», freut sich Melanie Renda. «Einige waren anonym, aber die meisten, die uns schrieben, haben auch ihren Namen angegeben.»

Verschiedenste Themen
Es sei vor allem um Themen wie den Langsamverkehr oder Begegnungszonen gegangen. Aber auch mehr und schönere Spielplätze seien offensichtlich ein Bedürfnis. Oder die Mülltrennung beim Friedhof. Die Wünsche würden nun aufgelistet und dem Gemeinderat vorgelegt, damit dieser sie in die Legislaturziele, die aktuell erarbeitet werden, einfliessen lassen könne.
Auch die Wunschsteine kamen offenbar gut an: Sie habe von Leuten gehört, die ihre Spaziergänge extra durchs Dorf verlegten, um möglichst viele Steine aufzuspüren. Einige Steine seien mitgenommen und vor dem Gemeindehaus platziert worden, andere seien ganz verschwunden. «Als wir die Steine Mitte Januar wieder einsammelten, fanden wir nur noch 18 Stück», so Melanie Renda. Ob die restlichen nun irgendwo als Briefbeschwerer oder Türstopper eine neue Aufgabe gefunden haben? Wer weiss…

Text: ZuchlerKurier, Monika Frischknecht

 

 

 

 

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